Gefahrene Route

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Dienstag, 24. Juni 2008

On my way...

Friday Night

Die Abschlussparty im Ellipamanoke sollte nochmal ein Trommelschlag sein. Ich denke das hat gesessen. Also ich muss sagen, ich hab schon lange nicht mehr bis in's Morgengrauen gehotet.
Das wurde mal wieder Zeit! Die beiden Mucke-Verantwortlichen Schud und Mister Nice haben ihre Sache gut gemacht. Zumindest sagen das die Bilder...
Das ging mir echt nahe, wie viele oder eigentlich alle noch einmal kamen um ein bischen zu reden und mir Mut zu machen inkl. Drücker.
Ich würde förmlich mit positiver Energie aufgepumt. Ich denke das hält lange an. Danke!
Und vielen Dank noch einmal für das Tolle Geschenk.

Vor dem Tag der Tage

Die letzten Tage vor dem Aufbruch waren hektisch und arbeitsreich. Da musste das Bike zur "letzten Öhlung" zu BMW und die Wohnung ausgeräumt und gemalert werden.
Dank Helge war es dann am Ende doch zu schaffen. Hab das ehrlich unterschätzt. Vor allem der verdammte Kleinkram.
Dann bin ich noch im Nassen Bad ausgerutscht und gefallen. Das wäre ja ein Lacher gewesen, wenn ich statt in Norwegen mit Beckenbruch im Krankenhaus gelandet wäre. Was beweist das wieder(?): Die meisten Unfälle passieren nicht auf einer Weltreise, sondern zu Hause!
Als ich dem Verwalter alle Schlüssel aushändigte, war mir dann doch ein wenig unwohl. 10 Jahre Erinnerungen und ein Heim...egal.

Der Desperado in der Leipziger Volkszeitung

Tatsächlich finde ich mich am Samstag morgen in der LVZ wieder... in der Rubrik Boulevard...
Ich denke das wird meiner Seite einen gewissen Auftrieb verschaffen ;-)
Hier nochmal zum nachlesen.

Abschuss

Komisch auf ein Bike zu steigen und einfach wegzufahren. Am Samstag gegen 16:30 Uhr war es soweit. Ein kurzer Abschied (anderes mag ich auch nicht). Dann los.
Ich fahre vollgepackt Richtung Rostock. Das Bike fühlt sich mit 39 Litern Sprit und über 40 Kg Gepäck schwer an.
Ich erreiche Rostock mit genug Zeit um noch kurz durch die Stadt zu schlendern und einem Bedürfnis nachzugehen. Da haben die bei McDonalds in Rostock doch tatsächlich eine Pachttoilette ( in großen Lettern). Ich denke über eine erste Investition nach...
Die Nacht-Fähre geht 23 Uhr. Ich bin 21:45 Uhr am Hafen und werde an allen Autos vorbei direkt auf die Fähre gewinkt. Der erste Einweiser auf dem Schiff lässt mich anhalten. "Wo hasten die Koffer her? Sieht geil aus, was kostn son Set? Wo willstn hin?"(norddeutsch alla Herrmann). Ich hab einen Norddeutschen selten so viel Fragen stellen hören in so kurzer Zeit.
Auf dem Kahn suche ich mir einen Platz in der Nähe eines Fernsehers. Die Russen spielen gegen die Holländer. Jede Menge Leutchen schauen zu. Ich beobachte die Leute. Da sind die armen polnischen LKW-Fahrer, die natürlich für die Russen sind. Dann die Schweden...riesige Kerle. Ein Vater mit seinem Sohn kommentieren jeden Spiel-Zug in Englisch, da sie einen Gast haben, der offensichtlich nur Englisch kann. "Tough game...amazing player...jesus f.... christ". Ich höre und lerne. Wer weiß zu was das mal gut sein kann.
Ich habe keine Kabine und schlafe...Desperado-Style...auf der Sitzbank.
Am Morgen ein gutes Frühstück und ich rolle vom Kahn.
Hey, Schweden...

Wasserski und Missgeschicke

Ich fahre an Malmö vorbei und es fängt an zu regnen und hört nicht mehr auf.
Ich halte bei einem Schotten und ziehe mir bei einer großen Tasse Kaffee das Moped-Kondom über.
Dreieinhalb Stunden Wasserski. Da bleibt wahrlich kein Auge trocken.

Ich campe auf einem Platz südlich von Göteborg direkt am Wasser. Könnte schöner sein, egal.
Setze die Maschine auf den Seitenständer um mich bei der Rezeption anzumelden. Beim Weggehen höre ich einen dumpfen Schlag. Die Karre liegt auf der Seite. TOLL!!
Ich hiefe das Ding wieder auf die Räder. Als sie wieder steht kommt ein Tscheche und gibt mir die Reste meines linken Blinkers. Sonst nix passiert. Alles ok.
Der Seitenständer ist bei leicht links abschüssigen Ebenen zu kurz und es kann genau zu dem Geschilderten kommen. Ich knurre kurz und flicke danach den Blinker mit Sekundenkleber und Gewebe-Tape wieder hin. Das hält eine Weile.

Ich schlafe erst einmal drei Stunden. Dabei stört mich auch nicht, dass in der Nachbarschaft ein Südostasiatisches Wiedersehensfest gefeiert wird, bei dem offenbar kleine Kinder geopfert werden...zumindest klingt es so.

Die Fahrt am nächsten Tag von Göteborg nach Oslo ist wieder teilweise nass aber auch schon ein wenig sonnig. Ich fahre gleich eine BMW-Werkstatt an, die natürlich ein 20 €-Blinker nicht vorrätig hat. Ich bestelle ihn.

Beim Aufbau des Zeltes bricht mir als nächstes die Firststange des Zeltes. Ich nehme mir vor einen Incident/Accident-Zähler (Vorfälle/Unfälle) auf meinem Blog anzusetzen. Der Zähler wäre am dritten Tag schon bei 2/0. Eine Reparaturhülse rettet mich vor der feuchten Nacht.

Oslo

Oslo bei Sonnenschein ist guuuuut!
Ich fahre gleich mit der Fähre zur Museumsinsel rüber um mir das Fram-Museum anzusehen.
Ich bin von diesem Schiff und seiner Geschichte bei den Pol-Expeditionen von Nansen und Ammundsen sehr beeindruckt und habe im Vorfeld schon diverse Bücher darüber gelesen.
Außerdem besuche ich noch das Wikinger-Schiff-Museum und das Freilichtmuseum für norwegische Kunst und Lebensart mit vielen originalen begehbaren Häusern.

Übrigens ist die Marke VauDe in Norwegen unbekannt. Ich kenne jetzt 75% aller Sport-Geschäfte in Oslo. Der VauDe-Service ist angemailt....

Dank für alle guten Wünsche aus den letzten Kommentaren!


Hingefallen...macht nix...kurz mit der Deckenbürste drüber...merkt kein Mensch


Gesund ist das nicht...ich lauf immer noch rum wie ein Techi...das muss ich ändern


Marsianer in Oslo



Die Fram

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Skol!
Klingt doch schon nett.
Ich finds lustig, aber über nen abgebrochenen Blinker verlierst du in 4-6 Wochen keinen Ton mehr. Und dann lässt du auch das Tape drum, bis er wieder abfällt ;-)

Gutes Wetter!
J

Anonym hat gesagt…

Hast ja schon eine kleine Etappe genommen (für mich mit dem Moped schon eine Weltreise! :-))
...und bei Dauerregen fahren...ein Alptraum!
Stählt dich für die Reise die du noch vor dir hast.
bis bald
Ralf aus Leipzig

Jörg aus LE hat gesagt…

ich verfolge auch Deine Tour und bin schon ein bissel neidisch. Fahre mit meiner Transe zwar auch sehr viel, bin aber höchstens drei Tage am Stück weg. Mehr kann ich mir nicht leisten wegen Arbeit und Partner. Ich wünsch Dir von Herzen viel Glück und werde an Deinen Zeilen "kleben".
Grüße aus Deiner Heimatstadt von Jörg.

Anonym hat gesagt…

Hallo Sascha,

wie ich sehe bist du schon weit gekommen und hast viel Erlebt. Ich wünsche Dir auf Deinem weiteren Weg alles Gute und immer ein Stück befahrbaren Untergrund unter Deinem Bike.

LG
Sascha (Hamburger Campingnachbar vom Campingplatz Ekeberg in Oslo)