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Donnerstag, 30. April 2009

Vier Wochen auf der Bank...

Ich sitze im Flieger und beobachte unter mir die trostlose und graue Wüste um Abu Dhabi. Nach der Zwischenlandung und weiteren sieben Stunden Flug werde ich wieder in Deutschland sein. Bitte kein Regen dort!
Und tatsächlich regnet es in Frankfurt nicht und es ist auch mit acht Grad nicht so kalt wie befürchtet. Vom Äußerlichen falle ich am Bahnsteig aus der Rolle. Halblange Hosen mit untergezogenen langen, schwarzen Funktionsunterhosen, Wanderschuhe und eine braune Kapuzenjacke ernten samt den inzwischen halblangen Haaren und dem leicht aus der Form gewachsenen Bart neugierige Blicke. Wenn ich den Damen und Herren jetzt mal ein Bild aus gar nicht so lang vergangenen Tagen in dunklem Anzug und Kurzhaarfrisur zeigen würde, wären wohl einige überrascht. Aber Deutschland nimmt mich auf wie ich eben aussehe!
Am Bahnsteig in Leipzig empfängt mich Helge. Einen Moment steht die Zeit still…
Im Auto fahren wir das Stück durch die Stadt. Alles steht noch am rechten Fleck. Ich bin zurück.

Ich habe prächtiges Wetter mitgebracht. Und mit den gleichzeitig steigenden Temperaturen beobachte ich zusammen mit Helge bei jedem Spaziergang um den Leipziger Wildpark wie langsam die Knospen der Blätter immer größer werden. Aus dem überall sprießenden Beerlauch wird ein leckeres Pesto gemacht. Aber wirklich oft essen wir nicht zu Hause.
Die meisten Abende sind wir bei Familie, Freunden oder ehem. Kollegen eingeladen.
An den Wochenenden geht es zwei Mal nach Thüringen zu Freunden. Meine Bitte „alles nur kein Reis“ wird immer beachtet und vor allem die Thüringer Bratwürste haben selten so lecker geschmeckt.
Um alle Besuche und Termine im Auge zu behalten müssen Helge und ich einen Online-Kalender führen. Aber wir sehen fast alle Leutchen, die auf dem Plan standen und fühlen uns jedes Mal warm empfangen.
Aber auch an den Tagen gibt es einiges zu tun. Das Carnet muss verlängert werden, die Steuerklärung für das letzte Jahr ausgefüllt, Ersatzteile bestellt und einige weitere Besorgungen gemacht werden.

In all den Tagen zu Haus macht sich wieder ein Heimatgefühl breit. Es ist nicht besser oder schlechter als an vielen Orten und perfekt auch nicht. Aber man kennt es eben so und hat es lieb gewonnen.

Einen Tag vor meiner Abreise wird mein Großvater tatsächlich einhundert Jahre alt. Ich respektiere seinen Wunsch auf eine sehr kleine Feier nur mit seinen Kindern und wir waren ja auch schon da und haben ihn und meine Großmutter besucht. Mit allen Enkeln, Urenkeln und Ur-Urenkeln und zugehörigen Partner wären das wohl leicht an die hundert Leute geworden. Ich wünsche ihm noch viele schöne Jahre.

Ach ja, und geschieden bin ich auch. Es war ein kurzer und sehr trauriger Termin. Zehn Jahre und am Ende bleibt so gut wie nichts zu sagen. Das perfekte Ende gibt es wohl nicht. Aber es hätte besser sein können. So viel ist sicher.

Dann kommt der Tag der Abreise. Mein Zug geht um 16:11 Uhr nach Frankfurt. Ich habe gut zu schleppen, denn die Ersatzteile und der Hinterreifen, den ich noch hatte, wiegen einiges.
Die Tanzveranstaltung am Vorabend meiner Abreise sichert mir in beiden Flügen einen süßen Schlaf.
Im letzten Teil des Fluges, schon fast über Thailand bin ich ein wenig traurig. Ich werde wieder allein sein und einige Leutchen zu Hause sehr vermissen. Aber ich habe das alles so gewollt und werde ja auch bald besucht.
Spätestens bei der Taxifahrt mit 160 km/h über die Stadtautobahnen kommt auch mein Kopf in Südostasien an. Auch hier hat sich, trotz zwischenzeitlicher Unruhen, nichts geändert.
Gut so!

1 Kommentar:

Schäfchen hat gesagt…

Mäh.
War schön dass du mal wieder da warst. auf Bald und gute Weiterreise.

Mittlerweile ist übrigens auch mal meine Kili-Seite so weit fertig geworden, dass man sie anbieten kann.