Gefahrene Route

Route in Google Earth/Google Maps verfolgen
Bilder in Google Earth/Google Maps betrachten

Mittwoch, 27. Mai 2009

Indochina

Dem großen Drachen nahe

Nach einem kurzen Besuch am Goldenen Dreieck, wechsle ich schließlich auf einer klapprigen Fähre die Seite des Meekong und bin in Laos.
Die als unasphaltiert vermutete Piste stellt sich als erstklassige Straße heraus. Ist wohl erst vor kurzem fertig gestellt worden. Da ist dann auch die Strecke Richtung Nordosten nach Luang Nam Tah kein Problem.
Der Norden von Laos ist bergig, hügelig und grün. Kleine Dörfer mit ihren typischen Stelzenhäusern säumen den Straßenrand. Leider haben chinesische Holzunternehmen billige Konzessionen hier bekommen und beträchtliche Rodungen vorgenommen. An manchen Stellen stehen nur noch die kahlen Hügel da. Kein Wunder das die Straßen da so gut sind. Das Holz muss ja schließlich nach China gebracht werden.
Ich will wenigstens mal einen Blick auf die chinesische Grenze werfen und fahre Richtung Bo Ten. 10 km vor dem Ziel werde ich zurück geschickt. Schade.
Luang Prabang ist für mich die wahre Perle Indochinas. Es liegt direkt am Meekong und die meisten der Kolonialbauten sind renoviert und zu kleinen Gästehäusern oder Hotels umfunktioniert. Gleich bei der Ankunft treffe ich, noch auf der Suche nach einem netten Guesthouse, Julia und Holm aus Deutschland und Pjotr aus Polen, ein Trio auf Fahrrädern. Julia und Holm sind schon seit 14 Monaten unterwegs und haben Pjotr auf dem Weg kennen gelernt. Wir treffen uns am Abend zu einem netten Essen und geben die besten Geschichten Preis.
Ich bleibe ein paar Tage in Luang Prabang. An einem Tag laufe ich die gesamte Stadt und alle wichtigen Wats ab, steige auf den kleinen Hügel mit der Stupa und bewundere den Fußabdruck Buddhas. Den nächsten Tag leihe ich mir ein Fahrrad und fahre 35 km Richtung Süden zum Kuang Si-Wasserfall. Die Radfahrt ist bei geschätzten 35 Grad recht anstrengend. Dazwischen gibt es auch immer noch ein paar Höhenmeter zu erklimmen und ganz am Ende belohnt der Azurblaue Wasserfall. Beim Treiben in den Pools unterhalb des Wasserfalls vergisst man wirklich jede Anstrengung. Die meisten Touries kommen per Tuk Tuk. Ich habe auf dem Weg nur ein anderes Pärchen getroffen, dass auch per Rad kam. Am Wasserfall treffen wir uns wieder und der Mann meint, es wäre das Härteste gewesen, dass er je gemacht hat und sie würde zurück auch ein Tuk Tuk nehmen. Ich lehne die Einladung mitzufahren lächelnd ab.
Der Rückweg erscheint mir gar nicht so lang. An manchen Steigungen ist zwar die Kraft am Ende und ich muss schieben aber egal, ich komme an.
Auf der Suche nach Essbaren rund um den Nachtmarkt treffe ich Line und Kristian aus Oslo wieder. Sie hatten mich in Bangkok angesprochen und sind auch auf einem Jahrestrip durch Asien. Beim gemeinsamen Abendessen tauschen wir Motorrad-Horror-Geschichten aus Indien aus. Die beiden hatten sich zuerst eine Enfield gemietet und waren damit einige Zeit unterwegs und später eine Oldtimer-Maschine gekauft und nach Hause verschifft. Das Kristian sich ein „R“ auf die rechte Seite seines Helmes geklebt hat, damit Line bei der Ansage der Richtung nicht immer links und rechts verwechselt, finde ich zum schießen!
Ich mag die beiden sofort und wir sind uns einig wir wollen auch irgendwann mal Teakholz-Boden aus langen breiten Brettern wie es die meisten Gästehäuser hier haben (Umwelt hin oder her …„F… the Forrest“…meint Kristian nur).
Notgedrungen bleibe ich noch zwei Nächte länger in Luang Prabang, da ich eine Art Nervenentzündung am linken Fuß entwickelt habe. Ich denke die Stunde im Schneidersitz im ältesten Tempel in Laos haben ihm nicht gefallen. Und so humpel ich ein wenig herum und wundere mich über die vielen Franzosen hier. Genau wie in Syrien trifft man das Völkchen mit dem schlechtesten Englisch der Welt hier häufiger. Die Franzosen scheinen doch eine besondere Beziehung zu ihren ehemaligen Kolonien zu haben.

Immer am Meekong entlang

In Vang Vieng schlafe ich nur eine Nacht in einer kleinen Bungalow-Siedlung, die einem alten Iren gehört. Er platzt fast, als er von „den drei Stooges“ erzählt, die hier im Ort die Infrastruktur verbessern sollen. Seine Schimpftiraden beziehen sich hauptsächlich auf die Versuche, die Brücke über den örtlichen Fluss in dieser Regenzeit vor dem Wegschwimmen zu sichern. Mit derben Flüchen spart er da nicht. Die Höhle die er mir empfiehlt, schaue ich mir am nächsten Tag an. Ich nehme einen Guide, denn ich möchte nicht in der riesigen Höhle verschollen gehen. Meine Motorradstiefel nicht gegen meine Sandalen gewechselt zu haben, erweist sich als dummer Fehler. Ich falle mehrere Male beinahe an feuchten und rutschigen Stellen. Aber die Figur eines schlafenden Buddhas im Inneren entschädigen mich für die Kratzer.
Vientiane ist die Hauptstadt von Laos und es gibt kaum etwas Interessantes zu sehen. Auch hier hat sich der ehem. Französische Einfluss erhalten und so sind die meisten Straßen zusätzlich in Französisch beschriftet aber viele der Kollonialbauten nicht saniert oder garf genutzt. Schmunzeln muss ich über die Geschichte mit dem örtlichen Arc de Triumph. Er ist gänzlich aus Zement und eigentlich sollte aus dem Zement eine Landebahn werden. Aber die Laoten haben sich überlegt, dass ein solches Bauwerk doch besser zu einer Hauptstadt passt.
Also geht es weiter Richtung Süden. Mit einem Zwischenstop in Savannakhet und der Kong Insel (sehr schön) ist die kambodschanische Grenze bald erreicht.


Typisches laotisches Haus


Lecker Cobra-Schnapps


Der Meekong auf der Höhe von Luang Prabang


Luang Prabang


Buddha


Kuang Si Wasserfall


Wo bringt ihr mich hin?


Irgendwo am Weg


Schlafender Buddha


Schmetterlinge...kleine und große


Vientiane

2 Kommentare:

Papa Schäfchen hat gesagt…

Hallo Sascha,
es schreibt dir Papa Schäfchen aus Schiebock. Ich lese deine Reiseberichte schon über ein Jahr lang. Bin immer wieder sehr beeindruckt.Ich hoffe das "DU" ist Ok so. Ich wünsche weiter viel Glück. Vielleicht sehen wir uns mal wenn du wieder in Deutschland bist. Wäre toll. Tschüss

Schäfchen hat gesagt…

määäähhh! das hat Papa Schäfchen ganz vergessen!
Na klingt ja echt ganz schön entspannt, vor allem die leckeren Wasserfälle..mmmmmhhh.

Du must auch bald wieder kommen mein Guter. Als du da warst waren wir 20 Leute zum ECG Stammtisch und heute wieder magere 6.
Bring den Teamgesit zurück!